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Blasenentzündung

Blasenentzündung

Blasenentzündung (Zystitis, Blasenkatarrh, etwas verallgemeinernd auch untere Harnwegsinfektion, HWI): Meist bakterielle Entzündung der Blasenschleimhaut, häufig gleichzeitig auch der Harnröhre (= Urethritis) und seltener auch des Nierenbeckens (Pyelonephritis), daher der verallgemeinernde Begriff "Harnwegsinfekt".

Drei Viertel aller Erkrankungen werden von Escherichia coli-Bakterien ausgelöst. Die Blasenentzündung ist vor allem bei Mädchen und Frauen eine der häufigsten bakteriellen Infektionen. Die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung steigt mit zunehmendem Alter. Im Alter von über 60 Jahren haben Männer und Frauen ein gleich hohes Erkrankungsrisiko von 20 Prozent.

Durch eine Behandlung mit Antibiotika heilt die Blasenentzündung meist folgenlos ab. Bei der Wahl des Wirkstoffs muss der Arzt die lokale Resistenzlage der Erreger berücksichtigen. Bedrohlich wird die Erkrankung, wenn sie immer wieder auftritt (chronisch-rezidivierende Blasenentzündung) oder auf die Nieren übergreift.

Symptome und Leitbeschwerden

  • Schmerzen, Brennen beim Wasserlassen
  • Häufiges Wasserlassen, auch nachts
  • Manchmal zusätzlich Blut im Urin
  • Krampfartige Schmerzen oberhalb des Schambeins.

Bei Kleinkindern:

  • Wiedereinnässen, nachdem sie bereits trocken waren
  • Erbrechen, Durchfall.

Fieber, Flankenschmerz und ein stärkeres Krankheitsgefühl weisen auf die Mitbeteiligung der oberen Harnwege hin (Nierenbeckenentzündung).

Wann zum Arzt

Am nächsten Tag, wenn

  • viel Trinken und Wärme keine Besserung bringen.

Heute noch, wenn

  • zusätzlich Fieber oder Flankenschmerzen bestehen.

Die Erkrankung

Krankheitsentstehung und Ursachen

Die Keime, die besonders häufig eine Blasenentzündung hervorrufen, besiedeln von Natur aus den Darm. So ist das Bakterium Escherichia coli, das im Dickdarm eines jeden Menschen zu Milliarden vorhanden ist, in ~ 80 % der Fälle Auslöser einer Blasenentzündung. Vor allem bei Frauen dringt es wegen der engen Nachbarschaft von Harnröhre und Darm und der relativ kurzen Harnröhre leicht in die empfindliche Blase ein. Geschlechtsverkehr begünstigt den Übertritt der Keime in die Harnwege zusätzlich. Schrumpft nach den Wechseljahren durch den Östrogenmangel das Gewebepolster um die Harnröhre, ist die Barriere für die Krankheitserreger noch geringer.

Auch ein Dauerkatheter verschafft den Bakterien ein permanentes Eintrittstor in die Blase, da zwischen Harnröhrenwand und Katheter oft eine Art "schleimiger Film" entsteht.

Bei Kindern sind dagegen oft Fehlbildungen der Harnröhre, wie z. B. Harnröhrenklappen, die eigentliche Ursache von Blasenentzündungen. Auch Nierensteine können eine Blasenentzündung auslösen: An ihnen setzen sich Bakterien fest, die immer wieder in die Blase ausgeschwemmt werden und zu wiederkehrenden Blasenentzündungen führen. Seltene, nicht-bakterielle Ursachen der Blasenentzündung sind die Bestrahlung (strahleninduzierte Zystitis) oder die Chemotherapie bei Krebspatienten.

Sonderform: Honeymoon-Zystitis

Eine Sonderform der Blasenentzündung ist die Honeymoon-Zystitis. Durch den Geschlechtsverkehr kommt es zu einer Übertragung von E.-coli-Bakterien. Zusätzlich wird die Harnröhrenmündung mechanisch gereizt. Dadurch haben die Keime Gelegenheit, die Harnröhre und die Blase zu infizieren. Die kurzzeitige Therapie mit einem Antibiotikum entspricht der bei der "normalen" Blasenentzündung.

Abgrenzung zu anderen Blasenerkrankungen

Häufiger ist die asymptomatische Bakteriurie, die bei Patienten mit Blasendauerkatheter, aber auch bei 5 % der gesunden Frauen vorkommt: Hier entdeckt der Arzt auf dem Urin-Teststäbchen Bakterien, die aber keinerlei Beschwerden verursachen. Ist der Allgemeinzustand des Patienten gut, besteht keine Notwendigkeit zur Therapie. Nur in der Schwangerschaft sollte auch eine asymptomatische Bakteriurie behandelt werden.

Verlauf und Komplikationen

Unbehandelt kann sich jede Blasenentzündung zur Nierenbeckenentzündung ausweiten. Besonders droht dies bei einem Hindernis in den Harnwegen (komplizierte Harnwegsinfektion, obstruktive Harnwegsinfektion), z. B. durch Harnleitersteine, Prostatavergößerung oder Tumoren.

Bei ausgeprägten Entzündungen ist der Übergang in eine Schrumpfblase mit faserig-bindegewebigem Umbau der Harnblasenmuskulatur und -wand möglich. Dann wird die Blasenwand immer starrer und die Blase kann kaum noch vollständig entleert werden. Die Therapie ist sehr schwierig.

Häufig und zugleich sehr belastend für die Betroffenen ist die Entwicklung einer chronisch-rezidivierenden Blasenentzündung, bei der sich die Blasenentzündungen alle paar Wochen oder Monate einstellen. Dazwischen gibt es immer wieder weitgehend beschwerdefreie Perioden. Auch die Entwicklung einer chronischen Blasenentzündung ist möglich, die dann dauerhaft schwächere Beschwerden verursacht, die aber nicht mehr verschwinden und nur schwer zu unterscheiden sind von einer Reizblase.

Diagnosesicherung

Die typischen Beschwerden wie Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen lenken den Verdacht des Arztes schnell auf die Blase. Bei der Untersuchung identifiziert er dann häufig einen deutlichen Druckschmerz oberhalb des Schambeins und bei Beteiligung der Nieren auch einen Klopfschmerz in der Nierengegend (Nierenlagerklopfschmerz).

Ergänzt wird die Diagnose durch Urin-Teststreifen, mit denen der Arzt weiße und rote Blutkörperchen sowie Nitrit im Urin nachweist. Teststreifen bringen allerdings oft kein eindeutiges Ergebnis, z. B. werden die Ergebnisse durch Beimischungen von Blut leicht verfälscht.

Um Urinbestandteile wie Harnsäurekristalle (Urate) oder Blutkörperchen zu erkennen, wird anschließend ein Urinsediment durchgeführt. Eine Urinkultur und ein Antibiogramm geben Aufschluss über Art der Erreger und das passende Antibiotikum.

Mit dem Ultraschall prüft der Arzt, ob eventuell ein Harnstau vorliegt oder die Infektion schon auf das Nierenbecken übergegriffen hat.

Bei Blutbeimengung im Urin (Hämaturie) ohne bekannte Ursache, schlägt der Arzt eine Blasenspiegelung vor, um die Ursache zu klären. Diese wird aber erst nach Abklingen der Beschwerden durchgeführt.

Da Schwangere immer erweiterte Harnwege haben und besonders zu Blasenentzündungen neigen (die nicht selten Auslöser einer Frühgeburt sind), wird bei ihnen der Urin regelmäßig auf Zeichen einer Infektion kontrolliert. Besonders sorgfältig müssen auch Diabetiker betreut werden, denn sie sind für alle bakteriellen Infektionen anfälliger.

Differenzialdiagnosen: Die Reizblase und die interstitielle Zystitis sind Erkrankungen, die dieselben Beschwerden wie eine Blasenentzündung verursachen – aber weder Blase noch Harnwege sind mit Keimen besiedelt. Selten verbirgt sich hinter chronischen Harnwegsentzündungen eine Tuberkulose. Weitere Differenzialdiagnosen sind Fremdkörper in der Blase, Harnblasensteine und das Harnblasenkarzinom.

Behandlung

Grundlage jeder Behandlung ist eine hohe Trinkmenge, um die Harnwege gut durchzuspülen und das Ausschleusen etwaiger Erreger zu fördern. Durch Bakterien verursachte Entzündungen erfordern eine Therapie mit Antibiotika. Vor Therapiebeginn lässt der Arzt eine Urinkultur anlegen, um die Bakterien zu identifizieren und das entsprechende Antibiotikum zu wählen (Antibiogramm). Da dies mehrere Tage dauert, verordnet der Arzt zuerst ein Breitspektrum-Antibiotikum, das die wahrscheinlichsten Bakterien, meist Escherichia coli, bekämpft. Nach Vorliegen des Antibiogramms wechselt er gegebenenfalls das Medikament. Bleiben die Beschwerden trotzdem bestehen oder weist die Kontrolle des Urins weiter auf eine Blasenentzündung hin, sind vermutlich die Nieren beteiligt oder es liegt eine Behinderung des Harnabflusses vor. Dies weist der Arzt per Ultraschall nach und prüft auch, wie gut sich die Blase entleert (Restharnbestimmung).

Welchen antibiotischen Wirkstoff der Arzt wählt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, vor allem von der lokalen Resistenzlage der Erreger (also davon, ob das Bakterium überhaupt noch empfindlich gegen ein Antibiotikum ist). Die Therapie muss der Arzt deshalb immer an die aktuellen Empfehlungen anpassen.

  • Als Ersttherapie kommen bei der unkomplizierten Blasenentzündung der Frau in Frage:
    • Fosfomycin-Trometamol (z. B. Monuril®) als Einmalgabe
    • Pivmecillinam (z. B. X-Systo®)
    • Nitroxolin (z. B. Nitroxolin forte®)
  • Schlägt die Ersttherapie nicht an, wechselt der Arzt z. B. auf
    • Nitrofurantoin (z. B. Furadantin RP®)
    • Fluorochinolone wie Ciprofloxacin (z. B. Keciflox®) oder Levofloxacin (z. B. Tavanic®)
    • Cephalosporine wie Cefuroxim (z. B. Cefuroxim AbZ®)
    • Trimethoprin/Sulfamethoxazol (Cotrimoxazol, z. B. Cotrim®)
  • Bei Schwangeren sind folgende Wirkstoffe erlaubt:
    • Cefuroxim, Amoxicillin (z. B. Clamoxyl®) oder einmalig Fosfomycin-Trometamol (z. B. Monuril®)
  • Blasenentzündungen bei Männern: Hier muss eine mögliche Beteiligung der Prostata berücksichtigt werden. Die bei Frauen bevorzugt eingesetzten Antibiotika Fosfomycin und Nitrofurantoin erreichen die Prostata nicht. Stattdessen kommen bei Männern zum Einsatz
    • Fluorchinolone
    • Cephalosporine
    • Aminopenicillin plus Betalaktamasehemmer (z. B. Unacid®).
    • Carbapeneme (z. B. Meronem®).
  • Bei Kindern richtet sich die Therapie nach dem Alter, es kommen unterschiedliche Wirkstoffe in Frage, deren Dosis der Arzt meist anhand des Körpergewichts berechnet. Häufig eingesetzte Wirkstoffe sind Amoxicillin, Ceftriaxon oder Cotrimoxazol.

Bei chronisch-rezidivierender Blasenentzündung unterscheidet sich die Therapie nicht von der einer akuten Blasenentzündung. Oft empfiehlt der Arzt auch die Dauervorsorge mit einem Antibiotikum wie Nitrofurantoin (z. B. Uro-Tablinen®, 1–2 Tabletten täglich) oder Trimethoprin/Sulfamethoxazol (z. B. Cotrim®) einmal täglich. Dabei wird mindestens eine Tablette abends eingenommen, um den Wirkstoff über Nacht im Urin anzureichern.

Ihr Apotheker empfiehlt

Was Sie selbst tun können

Trinken. Erhöhen Sie Ihre Trinkmenge auf 3–4 l pro Tag, sobald Sie die ersten Beschwerden bemerken – das schwemmt die Erreger aus. Besonders gut geeignet sind Wasser, verdünnte Säfte oder ungesüßte Kräutertees. Spezielle Blasentees (aus der Apotheke) − meist mit Bärentrauben, Brennnessel, Goldrute, Schachtelhalm oder Birke − wirken harntreibend und leicht desinfizierend. 3–4 Tassen Blasentee pro Tag reichen aus. Entleeren Sie die Blase regelmäßig und vollständig. Gehen Sie aber nicht ständig auf die Toilette – bei manchen Menschen entwickelt sich sonst ein Automatismus, schon bei leichter Blasenfüllung einen starken Harndrang zu verspüren.

Blasentees mit Bärentraubenblättern dürfen maximal fünfmal im Jahr für je 1 Woche angewendet werden, da Abbauprodukte des Tees Leberschäden verursachen können.

Wärme. Wärme wirkt schmerz- und krampflindernd: Legen Sie Wärmeflaschen, Kirschkernsäckchen oder Heublumenauflagen aus der Apotheke auf Unterbauch und Rücken oder setzen Sie sich darauf. Decken Sie sich dann mit einer Wolldecke zu, damit die Wärme länger hält.

Ernährung. Wer häufig Antibiotika eingenommen hat, kann mit einer Heilfasten-Therapie von mindestens sieben Tagen seinen Magen-Darm-Trakt entlasten. Danach muss die Darmflora wiederaufgebaut werden. Gleichzeitig sollten vorwiegend basische Lebensmittel verzehrt werden.

Prävention

Insbesondere Frauen leiden unter häufig wiederkehrenden Blasenentzündungen. Folgende Vorbeugungsmaßnahmen haben sich bewährt:

  • Wischen Sie nach dem Toilettengang und bei der äußeren Reinigung des Intimbereichs stets von vorn nach hinten Richtung After − so vermeiden sie eine Verschleppung der Kolibakterien aus der Analregion in die Harnröhre.
  • Halten Sie Unterleib und Füße warm − Auskühlung schwächt das Immunsystem und bereits vorhandene Erreger vermehren sich schneller.
  • Bevorzugen Sie Wäsche aus luftdurchlässiger Baumwolle, die Schweiß und Feuchtigkeit ableitet. Synthetikstoffe und zu enge Kleidung fördern die Bildung eines feuchten Milieus, in dem sich Bakterien rasch vermehren.
  • Lassen Sie so viel Luft wie möglich an Ihr äußeres Genital, z. B., indem Sie nachts ohne Unterhose und im Nachthemd schlafen.
  • Wechseln Sie beim Baden im Sommer Ihre nasse Badekleidung sofort nach dem Schwimmen, wenn Sie sich noch sonnen wollen.
  • Manchmal begünstigt Sexualkontakt das Einwandern körpereigener Bakterien in die Blase. Nur selten handelt es sich um eine direkte Ansteckung. Deshalb empfiehlt es sich, nach dem Sex Wasser zu lassen − das schwemmt angeschleppte Bakterien wieder aus, bevor sie sich vermehren können. Die Genitalregion sollte am besten in einem Bidet gewaschen werden.
  • Spermizide Gels und mechanische Verhütungsmittel wie Portiokappe oder Diaphragma fördern Blasenentzündungen − wenn Sie diesen Verdacht haben, probieren Sie andere Verhütungsmethoden.
  • Falls Sie bisher Intimsprays verwendet haben: in den Müll damit! Auch sie fördern Blasenentzündungen. Benutzen Sie für die tägliche Reinigung des äußeren Intimbereichs am besten nur Wasser: Wenn Sie milde ph-neutrale Waschlotion bevorzugen, verwenden Sie diese lediglich in geringen Mengen.
  • Genügen alle diese Maßnahmen nicht, ist eine dauerhafte Vorbeugung mit einem Antibiotikum das einzige effektive Mittel, um Nierenschäden und ständige Erkrankungen des Harntrakts zu vermeiden.

Komplementärmedizin

Pflanzenheilkunde. Die Pflanzenheilkunde empfiehlt amerikanische Cranberries (Vaccinium macrocarpon, Kranichbeere, großfrüchtige Moosbeere) als Saft je ein Glas morgens und abends. Die Beeren enthalten angeblich Substanzen, die bei regelmäßiger Einnahme offenbar das Anhaften der Bakterien in der Blase vermindern. Die Wirkung ist aber nicht erwiesen.

Um rezidivierenden Blasenentzündungen vorzubeugen, sind Präparate mit Methionin eine gute Wahl. Sie säuern den Urin an und hemmen so die Bakterienvermehrung. Häufig passen sich die Bakterien jedoch nach einer gewissen Zeit an die saure Umgebung an, sodass erneut Blasenentzündungen entstehen.

Teemischungen. Ähnlich entzündungshemmend wie Cranberries wirken Teemischungen aus Liebstöcklwurzel, Rosmarinblättern und Tausendgüldenkraut.

Eine desinfizierende Wirkung haben auch Teemischungen und Präparate mit Goldrutenkraut und Bärentrauben- und Orthosiphonblättern. Während die Blätter nicht länger als vier Wochen eingenommen werden sollten, kann die echte Goldrute als Teemischung oder Fertigpräparat bis zu drei Monaten eingesetzt werden.

Ein Durchspülen der Blase fördern Teemischungen oder Präparate mit Brennnessel, Birke, Goldrutenkraut, Hauhechelwurzel, Petersilienwurzel und Ackerschachtelhalmkraut.

Teerezeptur zur Durchspülungstherapie bei Blasenentzündungen (1 TL pro Tasse):

  • 30 g Bärentraubenblätter
  • 30 g Orthosiphonblätter (Katzenbartblätter)
  • 20 g Birkenblätter
  • 20 g Kamillenblüten

Arzneimittel mit Senfölglukosiden aus Kapuzinerkressenkraut und Meerrettichwurzel (z. B. Angocin Anti-Infekt N®) wirken vergleichbar gut wie eine Standard-Antibiotika-Therapie. Der Vorteil der pflanzlichen Präparate: Sie verursachen deutlich weniger Nebenwirkungen und sind dadurch besser verträglich. Präparate mit Senfölglukosiden eignen sich auch, um Harnwegsinfekten vorzubeugen.

Des Weiteren hilft Löwenzahnsaft (3 x täglich 20 ml) im täglichen Wechsel mit Zinnkrautsaft. Zusätzliche Blasenauflagen mit Meerrettich oder Eukalyptusöl einmal täglich wirken unterstützend.

Homöopathie. Viele Homöopathen empfehlen bei einer akuten Blasenentzündung Okoubaka (Schwarzafrikanischer Rindenbaum). Die übliche Dosierung für Erwachsene beträgt dreimal täglich fünf Globuli in der Potenzierung D3 über eine Dauer von drei bis vier Wochen. Kinder erhalten dreimal täglich drei Globuli.

Als Klassiker der Nachbehandlung einer Blasenentzündung gilt Solidago (Goldrute) D3 in kurmäßiger Anwendung. Das bedeutet: Auf eine dreiwöchige Einnahme folgt eine einwöchige Pause, dann wieder eine dreiwöchige Anwendung. Dieser Zyklus kann über längere Zeiträume beibehalten werden.

Zur Vorbeugung einer Blasenentzündung bei bestehender Infektanfälligkeit eignet sich Pichi-Pichi (Falsche Heide). Es gilt als Ausleitungs- und Entgiftungsmittel und wird kurmäßig über mehrere Monate eingenommen. Weitere Anwendungsbereiche für Pichi-Pichi sind Grießbildung in Nieren oder Gallenblase sowie erhöhter Harnsäurespiegel.

Weiterführende Informationen

www.nierenstiftung.de

I. Ehmer: Blasenentzündungen, Blasenschmerzen … damit müssen Sie nicht leben. Zuckschwerdt, 2013. Fachlich sehr kompetenter Ratgeber einer Allgemeinärztin.

12.10.2020 | Dr. med. Martina Sticker, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski ; Bildrechte: Yuttana Jaowattana/Shutterstock.com